Forum: Perspektiven für Bauernhöfe am 04.12.2024

Wie können landwirtschaftliche Betriebe zukunftsfähig weitergedacht und Hofgebäude umgenutzt werden? Welche Hilfestellungen und Konzepte gibt es und wie gelingt dies anderen schon erfolgreich? Im vierten Forum des Aktivierungs- und Transferprozesses „Weiter geht’s! Bestände weiterdenken, weiterentwickeln, weiternutzen“ am 4. Dezember 2024 ging es um landwirtschaftliche Bestandsgebäude und deren Transformationsweg in die Zukunft.

Über 30 Teilnehmer*innen schalteten sich unter dem Titel „Um- und Weiternutzung von Bauernhöfen“ digital zu, um Einblicke in Praxis-Beispiele und handfeste Tipps zu erhalten.

Zu Beginn führte Ann-Kathrin Steinmann, Beraterin für Einkommensalternativen bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, umfassend in das Thema Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude ein. Neben den baurechtlichen Rahmenbedingungen einer Umnutzung, sei immer die persönliche Situation der Landwirt*innen relevant. Jeder Hof und jede Umnutzung sei ein Einzelfall. Sie verwies auf die Beratungsangebote und Broschüren des Landservice der Landwirtschaftskammer (https://www.landservice.de/) als Unterstützungsangebote für Landwirt*innen. Im Anschluss zeigte sie Beispiele von Umnutzungen aus ihrer Beratung: vom ehemaligen Schweinestall, der jetzt Sporthalle ist, einem Kuhstall, der zu Ferienwohnungen wurde, über eine Event-Scheune und Hofladen waren vielfältige Nutzungen dabei.

Der Gründer und Betreiber von flamschen2, Simon Röckinghausen, berichtete danach von seinem jungen Unternehmen, das im elterlichen Betrieb in Coesfeld (Münsterland) ein Coworking-Konzept mit flexiblen Büroarbeitsplätzen und der entsprechenden Infrastruktur zur Verfügung stellt. Das Projekt ist im Kreis bekannt und mit anderen verwandten Projekten vernetzt. Allerdings benötigt die Coworking-Idee im eher ländlich geprägten Kontext noch Überzeugungsarbeit. Er betonte, dass die Neuausrichtung des Hofes auf solch ein Sharing-Konzept, also das gemeinsame Nutzen von Ressourcen, ökologische, ökonomische und soziale Vorteile habe. So wird neben dem Coworking-Ansatz bei der Vermietung der Wohnungen auf dem Hof ein Coliving-Ansatz verfolgt.

Beim Forum wurde deutlich, welche vielfältigen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung ehemals landwirtschaftlich genutzter Gebäude trotz enger baurechtlicher Rahmenbedingungen umsetzbar sind. Gleichzeitig weist jeder Hof individuelle Rahmenbedingungen wie Lage, Eigentum, Betriebsentwicklung, regionale Nachfrage etc. auf, die Nutzungen begünstigen oder hemmen können.

Im Zuge des Aktivierungs- und Transferprozesses „Weiter geht’s – Bestände weiterdenken, weiterentwickeln, weiternutzen“ führt die REGIONALE 2025 in Zusammenarbeit mit den Büro nonconform weitere Veranstaltungen zum Thema Bestandsentwicklung durch (digital und in Präsenz).

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